Lukas„Das Karate gab mir neues Selbstvertrauen“ – Lukas (18 Jahre alt) erlitt bei einem Brandunfall schwere Verletzungen. Heute arbeitet der junge Mann am Bankschalter und ist Karate-Profi.
Ein Kindergeburtstag im Wald. Mittendrin der 5-jährige Lukas. Er hilft, Feuer zu machen. Das Holz ist nass. Es hat geregnet. Man hilft mit Brennsprit nach. Lukas wird von der Stichflamme erwischt. Er wälzt sich am Boden. Der Vater des Geburtstagskindes packt ihn und kühlt ihn im kleinen Bächlein in der Nähe. Lukas erinnert sich nur noch bruchstückhaft. Er weiss noch, wie er unter Wasser die Augen öffnete und Hautfetzen sah. Als er das nächste Mal die Augen öffnet ist er im Spital. Während fünfeinhalb Wochen wurden seine Verbrennungen im Gesicht, am Arm und an der Hand behandelt. Heute mit 18 Jahren erinnert er sich an praktisch nichts mehr. Auch die Schmerzen hat er vergessen.
Nach dem damaligen Spitalaufenthalt begann Lukas mit dem Kindergarten. Während unseres Gesprächs kramt der 18-Jährige in seiner Hosentasche und zeigt mir sein Hintergrundbild auf dem iPhone: „Mein bester Kollege und ich am ersten Kindergartentag.“ Auf dem Bild sind Lukas’ Gesicht und sein Arm eingepackt. Er trägt die Kompressionsmaske, damit seine Narben schön verheilen. Trotzdem posiert er stolz mit seinem besten Kollegen. Die Freundschaft der beiden hat über all die Jahre gehalten. Lukas konnte sich immer auf den besten Freund verlassen, der ihm in schwierigen Zeiten den Rücken stärkte. Vor allem die ersten Jahre nach dem Unfall waren für Lukas nicht einfach. Wildfremde Leute, die ihn anstarrten. Mitschüler, die ihn „verbrannte Bratwurst“ nannten. Das nagte an seinem Selbstvertrauen. „Ich war introvertiert, scheu und zog mich immer mehr zurück.“
Dann entdeckte er das Karate. Lukas weiss noch genau, wie er zum ersten Mal schüchtern die Trainingshalle betreten hat. Seine damaligen Trainer erzählten ihm später, er sei der Wand entlanggeschlichen. Heute, zwölf Jahre später, steht er mit dem schwarzen Gürtel selber als Trainer vor den Kindern und bringt ihnen seine Leidenschaft näher. „Das Karate hat mir damals sehr geholfen. Es gab mir Kraft und Selbstvertrauen. Ich lernte mich kennen und kontrollieren“, sagt der sympathische junge Mann. Im Karate waren seine Narben nie ein Thema. „Niemand hat geschaut. Wenn dann wollten sie wissen, was passiert sei und diese Frage beantworte ich gerne.“
Wenn Lukas nicht im Karate-Gi trainiert oder Training gibt, trägt er Anzug und Kravatte und kümmert sich um die Wünsche der Kunden am Bankschalter. Er macht eine Lehre bei der Credit Suisse. Die Arbeit am Schalter macht ihm Spass. Es stand nie zur Debatte, ihn wegen seiner Narben nicht am Schalter arbeiten zu lassen. Die Kunden scheint es auch nicht zu stören. „Es hat mich noch nie jemand auf die Narben angesprochen. Solange man sie stets freundlich bedient, sind sie zufrieden.“
Rückblickend ist Lukas überzeugt, dass sein Unfall ihn dahin gebracht hat, wo er heute steht. Der 18-Jährige ist reflektiert, reif und man spürt, dass er sich viele Gedanken über sich macht. Den nötigen Rückhalt geben ihm seine drei Familien: die Karate-Familie, seine Freunde und die „richtige“ Familie.
(Text: Noemi Landolt; Fotos: Valérie Jaquet und Familie von Lukas)
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