Ergotherapie

Im Behandlungsteam des Zentrums für brandverletzte Kinder und Jugendliche, Plastische und Rekonstruktion Chirurgie ist die Ergotherapeutin hauptsächlich für die Funktionserhaltung der Hände zuständig. Hantieren, etwas zu berühren, zu ergreifen und zu manipulieren ist nach einer Verletzung oder Operation an den Händen nicht mehr selbstverständlich. Die Ergotherapeutin bewegt die verletzte Hand zuerst passiv während der Verbandswechsel im Operationssaal. Sobald als möglich kommen aktive Bewegungen, Spiel mit den Händen oder handwerkliche Tätigkeiten hinzu. Ist der Patient durch Bettruhe, Verbände oder Gipsschienen in seiner Bewegungsfähigkeit eingeschränkt, gibt die Ergotherapeutin Hilfsmittel ab, die es vor allem älteren Kindern und Jugendlichen erlauben, ihre gewohnte Selbstständigkeit so gut wie möglich beizubehalten.

 

Narben haben die Eigenschaft, sich zusammen zu ziehen, deshalb müssen die betroffenen Gelenke vor allem in der Nacht in korrekter Stellung gelagert sein. Die Ergotherapeutin stellt Schienen für die möglichst optimale Lagerung her. Je nachdem können auch dynamische Tagesschienen nötig sein, die die Bewegungsübungen für die betroffenen Gelenke an der Hand unterstützen.

 

Die Lagerung der Gelenke an den Beinen, den Schultern und am Nacken gehört zum Aufgabenbereich der Physiotherapie, deshalb werden diese Lagerungsschienen von den Ergotherapeutinnen in enger Zusammenarbeit mit der Physiotherapie hergestellt. Die Schienen müssen stets genau auf die aktuellen Möglichkeiten und Ziele für den Patienten abgestimmt werden. Frühzeitig werden die Eltern und jugendlichen Patienten von der Ergotherapeutin im Umgang damit instruiert.

 

Im Weiteren gehört neben den obenerwähnten Massnahmen zur Erhaltung der Beweglichkeit die Behandlung der Narben in Zusammenarbeit mit Pflege und Bandagisten zum Aufgabengebiet der Ergotherapie.

 

Ganz allgemein ist es Ziel der Ergotherapie, Folgeschäden möglichst zu vermeiden sowie die grösstmögliche Selbständigkeit, Entwicklung, Teilhabe und Integration zu Hause und in der Schule zu ermöglichen. Zusammen mit den Kindern und Jugendlichen werden gezielt Aktivitäten gesucht und möglich gemacht, die einerseits das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten wieder stärken und andererseits die Verarbeitung der Nachbehandlung ermöglichen. Gleichzeitig werden ganz gezielt manuelle Fertigkeiten geübt, falls nötig mit kleinen Hilfsmitteln, die eine Re-Integration in der Schule und zu Hause unterstützen.

 

Die Ergotherapeutin organisiert, falls notwendig, eine ambulante Weiterführung der Therapie. Sie bleibt auch nach Spitalentlassung des Kindes für Fragen der Narbenbehandlung einer Ihrer Ansprechspartner.

Weiterführende Informationen

Webseite des Kinderspitals Zürich: Ergotherapie